Skip to content

Loslassen, um neu zu beginnen

In unserer hektischen Welt fühlen sich viele Menschen getrieben – von Verpflichtungen, Erwartungen und dem ständigen Druck, allem gerecht zu werden. Doch manchmal ist es genau dann notwendig, innezuhalten und sich zu fragen: Was trage ich mit mir herum, das mich beschwert? Was hindert mich daran, offen für Neues zu sein?

Ein Zen-Meister zeigt dies in einer alten Geschichte sehr eindrücklich: Ein westlicher Professor will von ihm lernen. Doch als der Meister dem Besucher Tee eingiesst, füllt er die Tasse so lange, bis sie überläuft. Als der Professor empört ruft, sie sei doch schon voll, antwortet der Meister: „Genau wie diese Tasse sind auch Sie voll – voll von Meinungen, Wissen und Vorstellungen. Wie wollen Sie da noch etwas Neues aufnehmen?“

Diese Metapher fordert uns auf, „Ballast abzuwerfen“, wie Hans Lohberger sagt, um Raum zu schaffen – für neue Gedanken, für persönliche Entwicklung, für Leichtigkeit.

Eine hilfreiche Übung kann sein, sich folgende Satzanfänge aufzuschreiben:

  • Ich kann…
  • Ich muss…
  • Ich mag…
  • Ich will…
  • Ich soll…
  • Ich darf…

Was davon bestimmt gerade mein Leben? Was davon überwiegt? Besonders das „Ich soll…“ kann Hinweise darauf geben, welche Erwartungen – von aussen oder selbst auferlegt – auf uns lasten. Wenn wir das erkennen, können wir bewusster entscheiden, welchen Gedanken wir folgen wollen.

Und inmitten aller Verpflichtungen dürfen wir nicht vergessen, uns selbst kleine Freuden zu gönnen: einen Moment der Ruhe, eine schöne Aussicht, ein liebes Wort. Solche Vorfreude hilft uns, schwere Zeiten zu überstehen.

Denn, wie Cicero es so treffend sagte:

Fange nie an aufzuhören und höre nie auf anzufangen.

Am Ende sind es drei Dinge, die wirklich zählen:
Liebe. Familie. Gemeinschaft.

Caroline Märki

Gründerin familylab.ch, psychosoziale Beraterin eidg. Diplom, Familienberaterin, Eltern- und Erwachsenenbildnerin, Mutter von drei erwachsenen Kindern.

Auf Social Media teilen
An den Anfang scrollen